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Weitere Haltestellen folgen Ende Juni

Startpunkt der Aufwertung von Haltestellen ist der Unterstand der Straßenbahnlinien 2 und 3 am Ulrichsplatz in Fahrtrichtung Innenstadt. Ende Juni werden dann vier weitere Haltestellen an der Haltestelle Roland-Center in Huchting ihre begrünten Dächer erhalten. Gemeinsam mit der Stadt Bremen ist darüber hinaus der Aufbau von insgesamt 19 weiteren Fahrgastunterstände mit Gründach im Zuge der derzeit im Bau befindlichen Verlängerung der Linie 1 im Bremer Süden in Vorbereitung.

Bremer Wind erfordert angepasste Dachkonstruktion

Für den Umbau hat der rund 2,5 Quadratmeter große Fahrgastunterstand auf dem belebten Platz im quirligen Viertel ein neu konstruiertes Dach erhalten. Dieses ist nun tragfähig genug für die Bepflanzung. Über eine integrierte wasserspeichernde Substratschicht kann es zudem ausreichend Regenwasser zur Versorgung des Grüns aufnehmen. Somit versorgt der Niederschlag die begrünten Dächer – und eine zusätzliche Bewässerung ist nicht erforderlich. Das Dach ist wartungsarm und reduziert den Pflegeaufwand für die Pflanzen.2/5Entscheidendes technisches Kriterium für die Auswahl des verwendeten Gründaches war die Windlast in Bremen. Sie ist aufgrund der geografischen Lage deutlich höher als in anderen Regionen. Durch statische Berechnungen wurde ermittelt, wie die neuen begrünten Fahrgastunterstände der höheren Windlast standhalten können. Dementsprechend entstand ein angepasstes Design des Daches, das über eine ausreichende Substrattiefe verfügt und so eine klassische Dachbegrünung mit Sedum-Pflanzen wie Mauerpfeffer und Fetthenne sowie Moosen erlaubt.

Kleine Flächen mit effektiver Wirkung 

Die begrünten Fahrgastunterstände sind nicht nur insektenfreundlich. Sie verbessern in unmittelbarer Umgebung das Mikroklima. Denn eine vormals versiegelte Fläche kann nun Regenwasser aufnehmen und über die Bepflanzung wieder abgeben, ohne dass es in die Kanalisation abgeleitet werden muss. Zudem tritt durch weniger Versiegelung nicht der Effekt des starken Aufheizens der Dachflächen durch Sonneneinstrahlung auf. Damit tragen die begrünten Fahrgastunterstände ihren Teil zur Verbesserung des Stadtklimas bei.

Kurz gesagt bieten begrünte Haltestellendächer folgende Vorteile:

  • Rückhalt und Speicherung von Niederschlagswasser
  • Verbesserung des Mikroklimas 
  • Vermeidung des Aufheizens von Dachflächen
  • Insektenfreundlichkeit
  • Weniger Versiegelung im Stadtraum
  • Geringer Wartungsaufwand trotz Bepflanzung

»Grüne Insel im Stadtraum«

Bremens Bau- und Mobilitätssenatorin Özlem Ünsal begrüßt die Errichtung der neuen insektenfreundlichen Haltestellen: »Hier im Viertel beginnend zeigen wir, wie dieser nachhaltige Ansatz mit einer praktischen Lösung in unserer Stadt verknüpft werden kann. Ich freue mich, wenn dieses Beispiel in anderen Unternehmen oder im privaten Wohnumfeld weiter Schule macht und damit einen aktiven Beitrag für mehr Luftreinigung und Kühlung für ein besseres Stadtklima in Bremen leistet.«

Eine natürliche Kühlung

»Mit der offiziellen Eröffnung des ersten begrünten Fahrgastunterstands geht die BSAG – neben dem Ausbau unserer Grüngleise – einen weiteren Schritt zu einer nachhaltigen Infrastruktur«, betont der technische Vorstand Thorsten Harder. »Der insektenfreundliche Unterstand ist nicht nur ein Blickfang, auch funktional bringt er gegenüber einem traditionellen Fahrgastunterstand Vorteile mit sich. So absorbieren die Sedumpflanzen zum Beispiel die Sonnenstrahlen und reduzieren dadurch die direkte Sonneneinstrahlung auf das Dach der Haltestelle. Dies führt zu einer natürlichen Kühlung der Umgebung.«

»Ein Beitrag zur Verbesserung des Stadtklimas«

Kay Niemann, Regionalleiter von Wall: »Für kleinräumige Begrünungen in einer Verkehrsinfrastruktur wie dieser Fahrgastunterstand haben wir mit einer neuen Dachkonstruktion, die Regenwasser speichert und den Pflanzen Raum zum Wachstum bietet, eine perfekte technische Lösung gefunden. Insbesondere unsere Erfahrungen zur Integration nachhaltiger Ansätze in bestehende Stadtmöblierung haben geholfen, dieses Projekt zusammen mit unserem Partner BSAG zum Erfolg zu führen. Damit leisten wir zusammen in der Freien Hansestadt Bremen einen Beitrag zur Verbesserung des Stadtklimas.«

Neuentwickelte Dachkonstruktion

Das Dach eines begrünten Fahrgastunterstandes ist eine Neuentwicklung und im Design des Unterstandes gehalten. Im Dach ist eine Edelstahlwanne verbaut, die eine verdeckte Entwässerung enthält. Überschüssiges Niederschlagswasser wird über einen Überlauf in einer Rinne gesammelt, die das Wasser durch den Pfosten an der Rückseite des Fahrgastunterstandes nach unten leitet. Die Entwässerung erfolgt oberirdisch. Innerhalb der Dacheinfassung und der Edelstahlwanne erfolgt ein mehrschichtiger Aufbau der Dachbegrünung mit einem fruchtbaren Substrat und einem Regenwasserreservoir, so dass sich die extensive Bepflanzung entwickeln kann. Die Begrünung erfolgt nach den einschlägigen Richtlinien für die Planung, Ausführung und Pflege von Dachbegrünungen, die eine Bepflanzung mit einer Kombination aus Moos-Sedum-Gewächsen oder auch aus Moos-Kraut-Sedum-Gewächsen vorsieht. Somit entspricht die Bepflanzung der eines klassischen Gründachs.

Der Aufbau des begrünten Daches

Zwei Filterschichten aus nicht gewebtem Polyester sorgen für eine wirksame Filterung und Abtrennung. Sie schützen auch vor Verstopfen der Wasserabläufe. Die wasserabsorbierende Schicht aus Tonkugel hat eine Dicke von etwa drei Zentimetern und reguliert den Wasserhaushalt auf dem Dach. Sie dient als Wasserreserve, um ein mögliches Austrocknen zwischen Niederschlagswasser und zusätzlicher Bewässerung zu vermeiden. Das Substrat wird mit einer Dicke von rund sechs Zentimeter aufgebracht. Es besteht aus organischen Stoffen, um die Mineralisierung für die extensive Bepflanzung zu optimieren. Dieses Substrat ist für die Verwendung auf dem Dach eines Fahrgastunterstandes optimal geeignet.

An den Standort angepasst

Die Dachkonstruktion der begrünten Fahrgastunterstände ist an die Belastungen durch die Windsituation in Bremen angepasst. So ist stets die Sicherheit der Fahrgäste und Passanten gewährleistet. Die Hansestadt Bremen liegt in der so genannten Windzone 3 und muss mit höheren Windgeschwindigkeiten und Sturmereignissen rechnen. Die Statik der Fahrgastunterstände und die Höhe der möglichen Lasten für das Dach sind entsprechend daran ausgerichtet.

Key Facts

Key-Facts zur Wall GmbH:

  • Ein Unternehmen der JCDecaux-Gruppe, der Nummer 1 der Außenwerbung weltweit
  • Stadtmöblierer und Vermarkter von Premium-Außenwerbung mit analogen und digitalen Werbeflächen sowie Transportmedien in mehr als 20 deutschen Großstädten, darunter alle Millionenstädte (Berlin, Hamburg, München und Köln)
  • Deutschlandweite Vermarktungskompetenz durch Vertriebsmarke WallDecaux Premium Out of Home mit fünf regionalen Verkaufsbüros in Deutschland
  • Klimaoptimierte Vermarktung aller analogen und digitalen Werbeflächen als Bestandteil der umfassenden Nachhaltigkeitsstrategie des Unternehmens
  • Höchste Qualitätsstandards bei Reinigung und Wartung der Werbeträger und Stadtmöbelprodukte durch umfassendes Servicekonzept und festangestellte -mitarbeiter
  • Mitarbeiter: 680, Stand: 01.01.2024
     

Published in Wall